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Montag, 1. Juli 2013

Moppi im DDR Museum

Ich war Anfang Juni 2013 im DDR Museum in Berlin. Dort wird das Leben, wie es in der DDR war, gut dargestellt, auch die schrecklichen politischen Geschehnisse, die Mauer und die Verbrechen der DDR-Staatsmacht, aber ich möchte ich heute einfach nur die Sachen zeigen, die ich im normalen Alltag erlebt, gesehen und gekauft habe. Ich bin 1971 in der DDR geboren worden und war 1989 zur Wende 18 Jahre alt und mittendrin in der Lehre. Lehrer, die vorher sehr staatstreu waren, redeten auf einmal ganz anders, es gab auch plötzlich nicht mehr die Unterrichtsfächer Staatsbürgerkunde und andere politische Fächer. Man konnte nun endlich über die DDR disktutieren, ohne Angst haben zu müssen, dass die Stasi mithört. Aber darum soll es in meinem Beitrag heute nicht gehen, denn es gab ja trotzdem einen normalen Alltag in der DDR.
 Der geliebte Trabi aus der DDR und eine schwarze
Staatslimosine mit Berliner DDR-Kennzeichen.
Action war die angesagte Kosmetik der 80er Jahre. Es gab u.a. auch bunte Mascara, die man auch für die Haare verwenden konnte, was natürlich viele gemacht haben, bunte Strähnchen in blau waren in
 Das typische DDR-Einkaufsnetz. Praktisch war es wirklich. 
Es gab neben dem HO (Einkaufsladen) auch noch den Konsum und dort bekam man zu jedem Einkauf Konsummarken, wenn man in der Konsum-Genossenschaft war, die man in ein Buch kleben musste und wenn man genug gesammelt hatte, bekam man schon mal 100 Mark zurück. Wir haben nur Mark gesagt, nie DDR-Mark. 
 Die Mode in den 70ern war bei uns genauso lustig wie im Westen. ;-)
Wir hatten auch schon einige tolle Sachen, Florena war für uns die Nivea des Ostens. Uhren waren von Ruhla und Glashütte, letztere sind ja heute unbezahlbar. 1974 gab es sogar vom Centrum Warenhaus (heute befindet sich dort z.B. Galeria Kaufhof am Alex und am Ostbahnhof in Berlin) einen Katalog. Ich kenn das leider nicht mehr, aber dafür liebte ich die Zeitschrift "Modische Maschen", die meine Oma immer hatte und die mir oft tolle Sachen strickte. Die Zeitschrift oben ist von 1987, da war ich 16 und der Pullover hätte mir sicher sehr gefallen.
Politisch ging es schon im Kindergarten los. In der Schule, in der 1.Klasse, wurde ich mit 7 Jahren am 13.12.1978 Jungpionier und war stolz wie Bolle auf mein neues blaues Pionierhalstuch. Verstanden habe ich damals zu der Zeit das ganze natürlich noch nicht. Der Bruderkuss zwischen Gorbi & Honi war auch jedem bekannt und Paraden mit NVA-Soldaten fand man irgendwie normal. Man kannte es nicht anders.
So einen hübschen Eierbecher hatte ich in grün. Meine Stullendose aus Blech sah in meiner Schulzeit genauso aus, wa nur unten so bläuliches Blech. Es gab sogar Computer und ich habe 1987 sogar in der Lehre Computerunterricht gehabt, obwohl ich Damenmaßschneider gelernt hatte. Technik und Fortschritt war in der DDR schon immer ein großes Thema und auch die Fotoapperate wie die Praktica und Carl-Zeiss-Jena-Objektive waren weit über die Grenzen der DDR hinaus bekannt. 

Die ganzen Bilder habe ich jetzt ohne politischen Hintergedanken eingestellt, ich habe mich einfach nur an den Gegenständen und Fotos erfreut, die eben Erinnerungen an meine Kindheit & Jugendzeit geweckt haben. Bitte habt dafür Verständnis. 

11 Kommentare:

  1. Wieso der verzeihende Ton in deinem Eintrag? (rhetorische Frage) Das drückt irgendwie die Stimmung. Dabei muss man sich doch nicht dafür entschuldigen, in der DDR aufgewachsen zu sein. :)

    Es ist wirklich interessant zu lesen, was alles ursprünglich aus der DDR stammt. Florena war mir bekannt, aber das sogar Uhren und Objektive von dort jetzt sehr teuer und berühmt sind, hätte ich nicht gedacht.
    Ich glaube, daheim hatten wir auch mal ein Einkaufsnetz gehabt. Oder war es das Netz für den Basketball? Ich weiß es nicht mehr, war damals noch ein kleiner Stöpsel. ^^''

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    1. :) das hast du schön gesagt, ich bin auch ein ddr kind und ich liebe meine heimat und die vielen erinnerungen. und die netze waren super klasse stabil :)
      liebe gruesse!

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  2. ei hallo! Ja das ist mal ein spannender Beitrag, vielen Dank! Ich kann das gut verstehen, dass du dir die Sachen, die dich an deine Kindheit erinnern, gern ansiehst. Ich bin zwar ein bischen jünger als du und in den 80ern Kind gewesen, aber wenn ich Dinge von "früher" sehe, geht es mir genaus so. Ich finde, das hat auch nichts mit den politischen Verhältnissen zu tun, das ist einfach die ganz eigene persönliche Geschichte. Ich habe von der Existenz der DDR erst erfahren, als mein Papa mich damals geweckt hat und mir die Menschenmassen im Fernsehen gezeigt hat, die jubelnd durchs Brandenburger Tor fuhren. Ich habe zwar vorher schon mitbekommen, wenn die Nachbarn Pakete gepackt hatten für Ihre Verwandten da "drüben", aber so wirklich begriffen habe ich das nicht damals. LG alice

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  3. Mir gefällt dein DDR-Artikel außerordentlich gut. Ich bin zwar nicht dort aufgewachsen, hatte aber Verwandtschaft "drüben" und war regelmäßig mit meinen Eltern dort zu Besuch. Halloren-Kugeln kommen mir bekannt vor, einen HO gab es bei meiner Oma im Haus und zum Konsum musste man nur die Hauptstraße gerade aus gehen (war auf dem Dorf). Ich fand einige Produkte damals besser, als das was ich vom Westen kannte. Zum Beispiel habe ich immer tütenweise Kaffeeweißer gegessen, ein Milchpulver was ich dann gerne beim Konsum kaufte und was meine Großmutter eigentlich als Büchsenmilch in Trockenform für den Westkaffee verwendete ;-)
    Bei der Dose "Gänsefleisch" fällt mir natürlich gleich ein DDR-Witz ein, an der Grenze der Zöllner zum einreisenden Westler "Gänsefleisch mol ihrn Gofferraum uffmochn!?"... geht natürlich nur auf sächsisch ^^
    Die mit Zickzack gemusterten Klamotten hätten glatt von Missoni sein können ;-)
    LG
    S.v.Liebstöckelschuh

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  4. Tolle Zeitreise! Bin ja auch ein DDR-Kind, war aber bei der Wende erst 6 Jahre alt :)

    Habe mir sogar letztes Jahr zwei der gezeigten Retro-Plastik-Eierbecher in pastellgrün und rosa gekauft (allerdings für einen botanischen Zweck und nicht für die Frühstückseier). Dann habe ich noch so ein (inzw. optisch gepimptes) Retro-Wählscheibentelefon in orange und eine pastelltürkise Rotlichtlampe aus der DDR (auch beides vom Flohmarkt).

    LG Su

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  5. Ich war schon 2x in diesem Museum. Es ist wahnsinnig gut gemacht und man bekommt wirklich einen sehr guten Einblick in die Vergangenheit.
    lg Angi

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  6. oh gott wie klasse, die action kosmetikserie, die alten butterbemmendosen und die eierbecher, das weckt kindheitserinnerungen!
    liebe gruesse!

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  7. Ich glaube, da muss ich auch mal hin. Ich kam ja erst nach der Wende auf die Welt und meine Familie kommt aus dem damaligen Westberlin.. ich hab gar keine Vorstellung von der DDR.

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  8. Großartiger Bericht Moppi. Ich war im April diesen Jahres dort um meinem Mann zu zeigen wie wir in der DDR gelebt haben. Es kamen so viele Erinnerungen hoch. Es war einfach klasse. Und das Museum ist auf jedenfall ein Besuch wert.

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  9. Danke für den interessanten Blogeintrag, vielleicht schaff ichs auch mal in das Museum, klingt ja super!
    Ich habe sowohl vom DDR als auch Wende damals nichts mitbekommen (bin Baujahr 84), von daher sieht DDR- und West-Kram für mich meist gleich retro aus :D So ein Einkaufsnetz hatte meine Mutter auch hier im Westen, finde ich aber nicht so praktisch wegen Kleinteilen (ich würde nur ungern unterwegs meine Hefe verlieren, z.B. :D) Aber dann wieder isses so schön nostalgisch ...

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